„Wir sind alle motiviert, weil wir uns freuen“, strahlte Elke Ahlf, Leiterin des DRK
„Haus am Medembogen“ bereits am zweiten Tag des großen Umzugs. „Es ist alles ungewöhnlich ruhig verlaufen“, ergänzte Pflegedienstleitung Ramona Kroll.
Es war eine große Herausforderung, die dank der vielen Helfer reibungslos geklappt hat, obwohl die große Hitze etwas beschwerlich gewesen sei. Die Mitarbeiter hatten Verständnis für die Urlaubssperre und waren ununterbrochen im Einsatz. Hinzu kamen 50 Ehrenamtliche der DRK-Bereitschaften, die alle tatkräftig geholfen haben. Zum Glück waren die Fahrten nicht sehr lang, aber gepackt werden musste trotzdem alles - vom Kamm bis zum Kleinmöbel. An Ort und Stelle musste dann wieder alles ausgepackt werden.
Am Freitag ging es um 10 Uhr los. Im Einsatz waren ein Krankentransport, vier Lkws, zwei Rolli-Transporter, ein Rettungswagen, ein Krankenwagen, ein Einsatzleitwagen und ein Mannschaftstransportwagen. „Wir haben alles dokumentiert, es hat super geklappt. Es funktionierte gut, da wir alles selbst in der Hand hatten“, so Christian Stollmeier, Prokurist beim Deutschen Roten Kreuz Cuxhaven/Hadeln, der die gute Vorbereitung lobte.
Bereits Anfang Februar hatte die Planung begonnen. Der Umzug sollte mit den eigenen Mitarbeitern vonstattengehen, um den Bewohnern die Zeit zu geben, die sie brauchen. Die meisten wurden auch von Angehörigen unterstützt. Immerhin ist so ein Umzug gerade für ältere Leute mit viel Aufregung verbunden. Jeder Bewohner hatte eigene Wünsche, wie sein neues Reich beschaffen sein sollte. „Bei acht Hausgemeinschaften kommt da einiges zusammen und wir haben uns wochenlang mit den Wünschen beschäftigt und konnten gar nicht mehr abschalten“, betonte Elke Ahlf. Jeder brachte seine Ideen ein. „Und unser super Plan ist aufgegangen. Alle waren gespannt, schließlich gab es keine Erfahrung mit einem Umzug."
Der Traum von neuen Mauern hat sich erfüllt
„Frau Ahlf, hier ist es richtig gemütlich. Mein kleines Paradies für mich allein“, freute sich eine Bewohnerin. Im ehemaligen DRK-Seniorenheim Haus am Süderwall waren die Zimmer von der Fläche her groß, ein richtiger Luxus. Jetzt sind sie ein wenig kleiner, aber eine Bewohnerin, die vorher ihr Zimmer mit einer Bettnachbarin teilen musste, ist glücklich über ihr Einzelzimmer. „Dat geiht ja“, war die Feststellung eines Seniors. „Ich bin schon herumgelaufen und habe tolle Ecken entdeckt“, sagte eine andere Dame.
Ein Bewohner hatte sich auf seinem Computer den Grundriss dargestellt und schon bestimmt, wo seine Möbel stehen sollen. So gab es einige Begebenheiten am Rande, die auch zum Schmunzeln waren. Die Zimmer sind von vornherein mit einem Pflegebett, einem Pflegenachtschrank, einem Einbauschrank und Lampen ausgestattet. Wer möchte, kann auch einen Tisch bekommen. Weitere Einrichtungsgegenstände werden selbst beschafft. Am Sonntag wurde mit den letzten 22 Bewohnern der Umzug vollzogen. Alle waren danach stolz auf ihre Leistung.
Sehr berührt war Elke Ahlf von der ganz tollen Hilfe und des sehr guten Miteinanders mit der Nachbareinrichtung des DRK-Seniorenheims Haus Am Dobrock in Cadenberge, wo bereits lange nach dem innovativen Pflegekonzept gearbeitet wird. „Sie haben uns nicht nur Mitarbeiter zum Umzug zur Verfügung gestellt, sondern auch einigen von unserem Personal Schnuppertage angeboten, um das neue Konzept kennenzulernen.“
Ein Haus, das ist nicht nur Betonstein
Ab dem 1. Juli werden weitere Bewohner in die acht Hausgemeinschaften einziehen, sodass jeweils elf Menschen in einer familiären Atmosphäre leben. Für die 35 neuen Arbeitsplätze konnten tolle Persönlichkeiten gefunden werden. Das neue Pflegekonzept ermöglicht mit Pflege-, Betreuungs- und Präsenzkräften eine individuelle Fürsorge und bessere Arbeitsbedingungen für das Personal.
Jetzt heißt es aber erst einmal: richtig ankommen.
Text: Heidi Giesecke, NEZ