Auch weitere Mitglieder des Präsidiums – Schatzmeister Karl-J. Langhein, Justiziar Hans-Jürgen Grundei, Kreisbereitschaftsleiter Friedrich von Saldern und Beisitzer Alexander zu Putlitz – wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Die Mehrzahl der 29 Hadler Ortsvereine war auf der Kreisversammlung durch Delegierte vertreten, ebenso zahlreiche Ehrengäste – vom Bundestagsabgeordneten Christoph Frauenpreiß über Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule und Bürgermeister Claus Johannßen bis hin zum Brandschutzabschnittsleiter Ingo Graf, Pastorin Franziska May und dem stellvertretenden Präsidenten des DRK-Kreisverbandes Cuxhaven Dr. Jürgen Haselberger. Die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit im DRK mit seinen 6400 Mitgliedern in den Ortsvereinen unterstrich Werner Otten in seinem Bericht. Allein die Seniorenarbeit, die Gesundheitsvorsorge und die verschiedenen Bewegungsprogramme seien für den sozialen Zusammenhalt und die Integration insbesondere älterer Menschen in das gesellschaftliche Leben von großem Wert. Otten nannte auch die 77 im Jahr 2024 abgehaltenen Blutspendetermine mit beinahe 6600 Spendewilligen, darunter auch fast 350 Erstspender. Das Aufkommen an Blutspendern sei unverändert hoch, allerdings seien die Kosten für die Anschaffung von Lebensmitteln für die Büfetts nach der Spende enorm, nämlich um 35 Prozent in fünf Jahren, gestiegen. Ab 2026 sollen diese Verpflegungskosten daher mit je 10 Euro pro Spender vergütet und an die Ortsvereine wei tergeleitet werden.
Zum ehrenamtlichen Bereich zählt auch die Erste-Hilfe-Ausbildung. 123 Veranstaltungen wur- den vom DRK Land Hadeln dazu durchgeführt. Hinzu kommen 38 Erste-Hilfe-Fortbildungen, 28 Mal Erste Hilfe am Kind, 25 Mal Fit in Erster Hilfe sowie zwei AED-Kurse (Defibrillator) und ein Erste-Hilfe-Kurs für Menschen mit Körperbehinderung. 2267 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in den verschiedenen Formaten geschult.
„Der Arbeitskräftemangel hält sich bei uns in Grenzen“
Die große Bedeutung des Ehrenamts im DRK werde dadurch unterstrichen, dass das DRK Cuxhaven/Hadeln als einziger Verband in Niedersachsen drei Ehrenamtskoordinatoren beschäftigt, so Geschäftsführer Volker Kamps. Das sei nur aufgrund der Stärke der Organisation möglich. „Aber das lohnt sich“, so Kamps. Er verwies darauf, dass der Verband über 1200 Beschäftigte zähle, davon 600 allein in den mehr als 20 Kindertagesstätten in Cuxhaven und Hadeln. Kamps: „Wir stehen auf gesunden Füßen. Der Arbeitskräftemangel hält sich bei uns in Grenzen.“ Im Erziehungsbereich seien nur wenige Stellen offen.
Der Trennungsschmerz nach der Kommunalisierung des Rettungswesens wirke noch ein wenig nach. „Wir können die Entscheidung immer noch nicht völlig nachvollziehen“, so Kamps, „aber wir leben damit. Immerhin sind wir ohne finanziellen Schaden `rausgekommen.“ Claus Johannßen erinnerte in seiner Eigenschaft als stellvertretender Landrat daran, dass die Entscheidung im Kreistag einstimmig gefallen sei. Es habe gute Gründe gegeben, die Zusammenarbeit mit den beauftragten Organisa- tionen zu beenden. Dabei sei es aber nicht um die Qualität von deren Arbeit gegangen, sondern ums Vergaberecht und um Probleme mit den Krankenkassen.
Den wachsenden Bedarf im Bereich der Jugendhilfestationen sieht Kamps als kein gutes gesellschaftspolitisches Zeichen. Vier Stationen betreibt das DRK in Cuxhaven und Hadeln. Poli- tisch gewollt sei eine Ausweitung. Dafür werde sich das DRK zum Jahr 2028 aber wohl in einer öffentlichen Ausschreibung neben anderen Bewerbern qualifizieren müssen.
Umzug der Bewohner ins neue Haus steht kurz bevor
Der Bereich der ambulanten Pflege habe sich nach den „verheerenden Jahren 2021 und 2022“ in- zwischen stabilisiert. Im November 2024 hat das DRK seine vierte Tagespflege in Lamstedt eröffnet. Sie kann an vier Tagen genutzt werden, ein fünfter Tag sei geplant.
Im Bereich der stationären Pflege wurde das Alten- und Pflegeheim am Schlossgarten in Cuxhaven von der Altenheimstiftung Lotto Niedersachsen erworben und soll saniert werden. Der Neubau des Seniorenheims am Medembogen in Otterndorf steht kurz vor der Vollendung. Der Umzug der 74 Bewohner vom Haus am Süderwall sei in Vorbereitung. Ausgelegt ist das neue Haus für 88 Be- wohner in acht Hausgemeinschaften. Gestartet wird mit sieben. Gesucht werden weiterhin Präsenzkräfte, die in den Gemeinschaften für die Bewohner da sind und mit ihnen kochen und waschen. Eine besondere Qualifikation sei für die Tätigkeit nicht erforderlich, so Kamps. Das leerstehende Haus am Süderwall soll weiterhin verkauft werden. Interessenten seien aufgrund der erforderlichen Grundsanierung Mangelware. Außerdem wolle das DRK mit seiner Großküche und dem Menüservice dort Mieter bleiben.
Allgemein sei die Situation aufgrund der Sparzwänge in den öffentlichen Haushalten schwierig. Kamps: „Die Kassen unserer Auftraggeber sind leer.“ Vier DRK-Kreisverbände in Niedersachsen sind bereits in oder kurz vor der Insolvenz. „Wir bleiben optimistisch und wollen unser Angebot weiter ausbauen“, so Kamps. „Wir sind groß und breit aufgestellt. Das bietet Stabilität. Wir wollen den Verband in stürmischen Zeiten im ruhigen Fahrwasser halten.“