Grundsteinlegung vollzogen (25.09.2023)

19 Millionen Euro für Senioren​​​​​​​ / Neubau in der Medemstadt ist das größte Projekt in der DRK-Geschichte / Grundsteinlegung vollzogen / Lob für „Mut“

Eine Zeitkapsel, in der sich unter anderem eine aktuelle »Wir vom DRK«, die Niederelbe-Zeitung vom Tag, Münzen und ein Schreiben des Heimbeirates befanden, wurde am Montag in dem Neubau eingemauert.

 

Otterndorf. Sie haben es sich nicht leicht gemacht, doch nun gibt es kein „Stopp“-Zeichen mehr: Rund 19 Millionen Euro - unterstützt durch hohe Fördermittel - investieren das Hadler und Cuxhavener DRK sowie die Samtgemeinde Land Hadeln in den Neubau ihres Seniorenheimes in Otterndorf. „Antizyklisch“, sagte dazu am Montag der niedersächsische DRK-Landesgeschäftsführer Dr. Ralf Selbach gegenüber der NEZ-Redaktion. Antizyklisch, weil viele Seniorenheime zurzeit vor dem Kollaps stehen. Doch damit rechnet er in Otterndorf bei dem Neubau nicht - das Gegenteil sei der Fall.

Selbach hat einen guten Überblick über die ambulanten und stationären Angebote im Bereich der Pflege. Und er verfolgt genau, wo es letzten Endes dazu kommt, dass Anbieter den Markt verlassen oder angesichts von Finanzengpässen verlassen müssen.

Beim Neubau in Otterndorf geht er nicht davon aus: „Das ist ein solide geplantes Vorhaben auch in schwierigen Zeiten“, so Selbach.  Damit meint er die Verantwortlichen, die seit etlichen Jahren sondieren, wie das in die Jahre gekommene „Haus am Süderwall“ in der Stadtmitte modernisiert oder durch einen Neubau ersetzt werden könnte. Eine Modernisierung? Vielleicht eine Lösung, aber auf lange Sicht nicht zukunftsweisend. Und gerade das streben das DRK und die Samtgemeinde an, wenn 19 Millionen Euro bewegt werden.

Wenn am „Medembogen“ die letzten Bauarbeiter abgezogen sind, soll - im Herbst  2025 - ein Neubau an der Einfahrt zum Wohngebiet „Medembogen“ entstanden und bezugsfertig sein, das älteren Menschen eine neue Heimat bietet.

Vorgesehen sind acht sogenannte „Hausgemeinschaften“, in denen jeweils elf ältere Menschen  ihren Lebensabend in der Gemeinschaft verbringen. Taktgeber ist bei der Konzeption das Cadenberger Seniorenheim „Haus Am Dobrock“, wo bereits seit vielen Jahren dieser besondere Umgang mit den Seniorinnen und Senioren, von denen viele an Demenz leiden, in der Praxis umgesetzt wird.

Bauherr ist die „Haus am Süderwall gGmbH“ (bestehend aus den Gesellschaftern DRK Cuxhaven/Hadeln gGmbH und der Samtgemeinde Land Hadeln). Förderzusagen des Deutschen Hilfswerks, des Amtes für regionale Landesentwicklung (ZILE-Förderung) und des DRK-Landesverbandes Niedersachsen erleichtern den Weg zu dieser Millionen-Investition.

„Kraftanstrengung“ für Beteiligte

Der Hadler DRK-Vorsitzende Werner Otten betonte bei der Grundsteinlegung, dass es für das DRK und die Samtgemeinde Land Hadeln als Gesellschafter und auch für Stadt Otterndorf eine gemeinsame Kraftanstrengung gewesen sei, das Vorhaben umzusetzen. „Dabei haben wir uns gemeinsam als Partner erwiesen, die nicht nur Seniorinnen und  Senioren eine Heimat bieten möchten, sondern auch moderne und zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen wollen und werden. Als einen „großen Schritt für unsere Bevölkerung und einen Meilenstein“ bezeichnete seitens der Samtgemeinde Sönke Westpfahl die Investition. Auch die EU hat nach Angaben des hiesigen CDU-Europaabgeordneten David McAllister die Notwendigkeit eines solchen Projektes erkannt und über die Landesregierung Finanzmittel zur Verfügung gestellt.

Der niedersächsische DRK-Landesgeschäftsführer Dr. Ralf Selbach war erneut nach Otterndorf gekommen, um zu demonstrieren, dass man seitens des Roten Kreuzes die Investition als „schön, richtig und mutig“ betrachte: „Auf solche Projekte sind wir im Landesverband mächtig stolz.“

Ganz bescheiden saß derweil Asta Kuhn während der Reden der Prominenten am Tisch vom „Heimbeirat Haus am Süderwall“. Und sie war begeistert von dem Neubau, den sie und ihre Beiratsmitglieder zum ersten Mal präsentiert bekommen hatten: „Das ist wirklich toll. Ich freue  mich schon darauf, wenn wir hier einziehen können. Über den Standort ist ja viel geredet worden- aber der ist klasse, auch wenn er natürlich nicht im Zentrum liegt.“

TEXT VON Egbert Schröder (NEZ/CN)